Samstag, 26. Februar 2011
Zwischenseminar
Nach dem Urlaub folgt das Zwischenseminar. Das Zwischenseminar fand in Curitiba statt in einer schönen christlichen Jugendherberge. Die Stadt an sich fanden Daniel und ich jetzt gar nicht schön. Die ist irgendwie grau und riesig, das sind wir so gar nicht gewohnt. Es war richtig genial mal wieder alle Freiwilligen zu sehen. Wir hatten alle viel zu erzählen und eine Menge lustige Geschichten, die auf jeden Fall erzählt werden mussten. Tagsüber hatten wir immer ein gutes Programm unserer Chefin für Brasilien aus Deutschland. Ein anderer Missionar hier aus Brasilien hat ihr dabei geholfen und die beiden haben das Seminar echt schön gestaltet. Am ersten Tag ging es um das, was die vergangenen sechs Monate schon alles passiert war und was wir erlebt hatten. Am zweiten Tag machten wir uns über unsere jetzige Situation Gedanken. Und zum Abschluss ging es dann noch einmal um die Zukunft, hier in Brasilien und später einmal in Deutschland. Wir hatten immer gut Programm, aber auch genug Zeit um auszuruhen, quatschen, gemeinsam spielen und den Swimmingpool zu benutzen. Das war einer unserer liebsten Beschäftigungen. Leider war es nur ein wenig kalt in Curitiba, nicht das richtige Wetter um im Pool zu chillen. Das war schon ein kleiner Klimaschock, von 40 Grad in Balneario Camboriu zu knappen 20 Grad vielleicht in Curitiba. Auf jeden Fall hatten wir alle eine Menge Spaß zusammen und konnten auch wieder ein wenig lernen und auftanken für das restliche halbe Jahr hier in unserem geliebten Brasilien!
Balneario Cambriu
Diese Stadt ist einfach gigantisch! Und ich durfte hier Urlaub machen für ein paar Tage, das war genial. Also erzähl ich mal kurz wie es dazu gekommen ist. Also im Cerene in Palhoca war ein Typ, der auch schon mal bei uns für einen Monat war. Der hat Daniel eingeladen ihn einmal dort zu besuchen. Da er mich auch noch kannte, hat der mich auch miteingeladen. Also sind Daniel und ich vor unserem Zwischenseminar nach Balneario Camboriu gefahren um dort ein paar Tage im Haus von unserem Freund Alysson zu verbringen. Die Hinreise war ein wenig kompliziert, mit einigen Komplikationen, aber wir sind dann doch alle gut Freitagabend bei ihm angekommen. Er ist ein echt korrekter Typ, und warw total froh, dass wir jetzt da waren. Noch am gleichen Abend hat er uns das Nachtleben dort gezeigt. Die Stadt ist echt 24 Stunden wach! Hier wohnen eigentlich nur Urlauber und ein paar Leute die diese bedienen und für sie arbeiten. Die Stadt an sich gehört wohl zu den reichsten in ganz Brasilien. Ein Appartment in einem von den Hochhäusern am Strand kostet einige Millionen Reias. Wenn man die Preise hört, die hier teilweise für eine kleine Wohnung für einen Tag genohmen werden, dann denkt man, boa das kann ich mir ja gar nicht leisten. Wir durften jedenfall für umsonst bei denen wohnen und wurden den ganzen Tag von seiner netten Mutter umsorgt und bekocht. Wir mussten gar nichts machen, das war mal ein Urlaub! Wir haben dort viel zusammen unternommen, Alysson kannte die Stadt bestens und hat uns überall herumgeführt. An einem Tag sein wir dort auch mit der Seilbahn gefahren und anschließend den Berg wieder herunter mit einer Rodelbahn, die Strecke war aber viel zu schnell vorbei. Wir haben dort auch noch einige Freunde von ihm kennengelernt und sind dann an zwei Tagen noch zu anderen schönen Stränden gefahren und haben uns dort die Gegend angeschaut. An einem Abend waren wir auch bei der großen Christus Statue und haben dort einen echt lustigen Abend gehabt. Von dort oben, über der Stadt hatte man einen genialen Blick auf die hell beleuchtete Stadt! Natürlich waren wir auch einige Male am Strand und haben uns dort abgekühlt und entspannt. Wir haben dort echt vier tolle Tage erlebt und wurden auch wieder eingeladen nochmal zu kommen. Die Eltern waren auch froh, dass wir da waren und ein wenig auf ihren Sohn aufgepasst haben, denn er war gerade erst aus Cerene rausgekommen. Leider mussten wir dann nach vier Tagen weiter zum Zwischenseminar, wir wären gerne noch länger geblieben, aber die Pflicht hat gerufen!
Freitag, 18. Februar 2011
Basar
Ich melde mich mal wieder hier um schon von einem Ereignis zu berichten, das schon sehr lange her ist. Also es geht um den Basar, den wir von Cerene aus gemacht haben.
Wir haben von der brasilianischen Regierung einen Lkw voll aller möglichen Sachen bekommen. Diese Sachen wurden an der Grenze zu Paraguay von dem Zoll beschlagnahmt. Alles war total durcheinanander in große Umzugskatons verpackt. Der Lkw kam um 1 Uhr nachts hier in Cerene an und wir haben in einer Nacht- und Nebelaktion den Lkw heimlich ausgeladen. Die Internos sollten nichts mitbekommenm, da alles zusammen einen sehr großen Wert hatte und nicht geklaut werden sollte. Extra deswegen wurde in unserem großen Gottesdienstraum eine rundum Alarmanlage installiert. Wir luden mit ca 10 Leuten den Lkw 10 Stunden aus, das waren über 300 Kisten mit allem was man nur über die Grenze schaffen kann. Ich habe danach dann noch ca. 3 Wochen mit dem ganzen Zeug gearbeitet. Es musste erst einmal alles grob sortiert werden, danach nochmal sorgfältiger und alles wieder in die Kisten verpacken. Allein für die grobe Sortierung haben wir fast eine Woche gebraucht. Ich habe immer nur mit 3-4 Leuten zusammengearbeitet, je nachdem wer grad zur Verfügung stand, ich aber habe die ganze Zeit dort mitgemacht. Das schlimme an der ganzen Geschichte war, dass wir im Raum keine Luft hatten, weil man ja keine Fenster oder so aufmachen konnte, damit auch ja niemand etwas sieht. Nachdem alles sortiert war musste man für alles Preise raussuchen und alles war da war zählen und registrieren, um es dann nachher richtig verkaufen zu können. Zum Abschluß musste dann Preisschilder gedruckt werden und auf die Sachen draufgeklebt werden. Wir hatten alles da! Kleider, Elektrogeräte, Werkzeug, Spielzeug ohne Ende, viel Angelzubehör, Autoradios, Parfüme und Küchengeräte. Bei der Auflistung spare ich jetzt mal ein wenig. Wir hatten ungefähr 30000 Einzelteile!!! Aber hat echt Spaß gemacht da mitzuarbeiten. War zwar anstrengend und ich habe jeden Tag mindestens 10 Stunden gearbeitet, aber es hat sich gelohnt. Dann sollten die großen Verkaufstage kommen! Das war am 20 und 21.01.2011 in der Vila Germanica. Also dort wo sonst das Oktoberfest gefeiert wird. Wir kamen da schon drei Tage früher rein und haben alles augebaut. Viele Tische und Bänke, die Kassen zum bezahlen und den Wartebereich. Letztendlich mussten ja auch noch alle Produkte auf die Tische! Mit vielen starken Händen konnte diese Arbeit aber auch ganz gut bewältigt werden. Es gab echt Tage, besonders in der letzten Woche davor, da haben bis zu 13 Leute mitgearbeitet, sonst hätten wir das nicht hinbekommen.
Auf dem Basar durfte ich dann an der Kasse als Aufpasser und Einpacker arbeiten. Am Anfang dachte ich: "was für eine blöde Aufgabe" aber erst wo es dann losging merkte man wie wichtig das war. Die Leute wollten natürlich versuchen soviel wie möglich mitzunehmen (nicht klauen), es gab für alles bestimmte Stückzahlen, die eingekauft werden durften, außerdem durfte der Gesamtbetrag pro Person nicht 700 R$ übersteigen. Wir deutschen Freiwilligen standen also die beiden Tage den ganzen Tag an der Kasse, Der erste Tag war echt heftig. Wir hatten nur einmal zum Mittagessen eine kurze Pause. Die Leute waren so verrückt und es kamen soviele zum Einkaufen, dass bis 22 Uhr abends die Halle voll war. Am zweiten Tag gings genauso los wurde dann ab Mittag aber wesentlich entspannter, das lag aber wesentlich daran, dass wir nicht mehr so viel gute Sachen zum verkaufen hatten. Der Basar verlief richtig gut, obwohl es zwischendurch mal Probleme mit der Kreditkartenbezahlung gab, aber letztendlich waren alle froh und glücklich als wir abends um 20 Uhr zumachen konnten und sogut wie alles verkauft war. Wir haben richtig viel eingenommen. Die Einkünfte sollen jetzt genutzt werden um eine neue Cerene Einheit hier in Blumenau für Frauen zu bauen. Das Geld ist, obwohl es so viel ist, doch nur ein sehr kleiner Tropfen auf einen heißen Stein. Es war alles echt genial und gesegnet von Gott.
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